Die Stahlhut-Orgel Am 13.Januar 2013 |
Die Fa. Stahlhut ( Aachen) baute vor 100 Jahren -1913- die
vollpneumatische Orgel in das vorhandene neu-gotische
Orgelgehäuse ein. Sie hat 33 Register und galt seinerzeit als
ein Meisterwerk der deutsch-romantischen Orgelbaukunst.
Mit einem einzigen Instrument und einem einzigen Spieler
die Klangfülle eines ganzen Sinfonieorchesters darzustellen,
diesem Ziel war man wesentlich nähergekommen. Die
Stahlhut-Orgel im Mauritiusdom ist die größte und zweitälteste
ihrer Art in NRW.
Die Feier des einhundertjährigen Jubiläums begann mit einer
Festmesse
Feierlich zogen die Kommunionkinder, eine große Zahl von
Messdienern und vier Geistliche - die Herren Pastöre Mirco Quint,
Helmut Kassner, Werner Bering und der Domkapitular
Dr. Michael Dörnemann - in den Dom ein und feierten
würdevoll mit viel Weihrauch in dem noch weihnachtlich
geschmückten Chorraum die Hl.Messe.
Musikalisch gestaltet wurde die Messe vom William-Byrd-Ensemble
unter der Leitung von Siegfried Kühbacher und von Gereon Georg
als Kirchenmusiker an der Orgel.
Das William-Byrd-Ensemble, Bochum
Sie sangen:
Johann Rosenmüller (1619-1684)
Dorische Messe für vierstimmigen Chor a-capella
Ludwig Helmbold (1532-1598)
Uns ist ein Kind geboren
Als die ersten Töne erklangen, wurde einem sehr schnell bewußt,
dass sich Außergewöhnliches ereignete. Mit Ausdrucksstärke und
absoluter Homogenität erklang hier Musik, die das Kirchenschiff
erfüllte und die Menschen ergriff.
Herr Prof.Dr.Kaufmann beschreibt in seinem Festvortrag den
Klang der Stahlhut-Orgel. Analog dazu könnte über das
William-Byrd-Ensemble gesagt werden:
Jeder Ton bindet sich in das Gefüge des Ganzen ein und behält
doch seinen eigenen Charakter, keiner sticht aus dem Ganzen
heraus. Dieser feine Sinn für eine vom vokalen Klang der
menschlichen Stimme geprägte Intonation lässt einerseits
die Individualität jeder Einzelstimme und andererseits die
Verschmelzung der Stimmen im Ganzen hörbar werden.Dadurch
wird erreicht, dass es wie einen transparente Flächigkeit wirkt.
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Gereon Georg, Kirchenmusiker
Er spielte:
Max Reger( 1873-1916)
Benedictus, Opus 59 Nr.9
William Ralph Driffill (1875-1922)
Toccata
Für Gereon Georg ist die Stahlhut-Orgel seine Königin der Musik-
Instrumente. Er spielt sie zu besonderen Anlässen.
Die Eröffnungsfeier des " Jahres der Kirchenmusik" fand statt
am Festtag der Taufe Jesu. Domkapitular Dr.Michael Dörnemann
hielt die
Festpredigt .
Durch Musik | |
Nach der Hl.Messe , nach dem Neujahrsempfang "unter dem Turm"
begrüßte Stefan Glaser, bischöflicher Beauftragter für Kirchenmusik
des Bistums Essen seinen Studienkollegen Professor Dr.Kaufmann
und stellte ihn als Festredner der Festgemeinde vor. Hier nun der
Festvortrag
von Prof.Dr. Michael G. Kaufmann, |
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" Frischer Wind für alte Pfeifen -
Was uns historische Orgeln noch
heute alles mitteilen können."
Dieser Vortrag enthält soviel
an Informationen, geistigen
Verknüpfungen, geschichtlichen
Beziehungen, aber auch an
technischem und juristischem
Wissen, dass es nur möglich ist,
einen geringen Teil des hochinteressant
Dargelegten bei einmaligem Hören
zu erfassen. Herr Professor Kaufmann
hat aus diesem Grund erlaubt, hier
seinen Vortrag zu veröffentlichen.
Anschließend an diesen Vortrag konnten Musikinteressierte
sich auf der Orgelbühne von Gereon Georg die Besonderheiten
der Stahlhut-Orgel des Mauritiusdomes
an praktischen Musikbeispielen erklären lassen.
Foto/Text: J.Hagelüken